Bildung als sozialer Prozess

Durch gemeinsame Interaktion findet Bildung statt, d.h. Bildungsprozesse sind in den sozialen und kulturellen Kontext, in dem sie geschehen, eingebettet. Im Kindesalter sind Kinder und Erwachsene aktiv daran beteiligt. Kinder erwerben Kompetenzen, Werthaltung und Wissen an vielen Bildungsorten, z.B. Familie, Kita, Schule, Medien, Freunde. Bildung insgesamt ist ein lebenslanger Prozess, die ersten sechs Lebensjahre und die Grundschuljahre sind jedoch die lernintensivste und entwicklungsreichste Zeit. Die Basis für eine gelungene Arbeit mit Kindern jeden Alters ist die vertrauensvolle und liebevolle Beziehung zueinander. Nur auf dieser Grundlage ist Bildung und Betreuung möglich und erfolgreich. Deshalb ist für uns ein angstfreier, emotional unterstützender, wertschätzender und lernanregender Entwicklungsraum für alle, d.h. Kinder und Team, sehr wichtig.

Das Freispiel

"Heute wieder nur gespielt" - und dabei viel gelernt! Aus diesem Grund nimmt die Freispielzeit in unserer Kita, sowohl in der Krippe als auch im Kindergartenbereich, sehr viel Zeit und Raum ein. Spielzeit ist die beste Bildungszeit und beste Förderung für jedes Kind. Grundsätzlich ist in der Kinderrechtskonvention festgelegt, dass jedes Kind das Recht auf Spiel hat.

Freispiel findet bei uns überall statt: 

  • in der eigenen Stammgruppe

  • in den Nebenräumen

  • im Garten

  • in Kleingruppen

  • in der Halle

  • im bunten Raum

  • bei Spaziergängen zu öffentlichen Spielplätzen

  • bei Erkundungen im Wald und der Natur

     

Dabei entscheiden die Kinder im Rahmen des Tagesablaufs selbst, wie lange, wann, wo, mit wem und womit sie spielen. Wenn Kinder spielen, ist das eine Herzensangelegenheit – deshalb unterbrechen wir das Spiel so wenig wie möglich. Die Kinder entdecken dabei sich selbst und ihre Fähigkeiten und Stärken. Kinder müssen, auch sich selbst, ausprobieren – wir ermöglichen ihnen eigenverantwortliches Handeln.

Materialvielfalt

In jeder Stammgruppe gibt es für die Kinder verschiedene feste Themenbereiche, z.B. Baubereich, Puppenecke, Maltisch, Kuschelecke, Spielteppich, Puzzle, Gesellschaftsspiele, Bücherecke, etc. Die genaue Ausgestaltung variiert jedoch von Gruppe zu Gruppe, orientiert an den Bedürfnissen und der Altersstruktur (Unterschied zwischen Krippe und Kiga) der jeweiligen Gruppenkinder. Wir bieten den Kindern stets einen vorbereiteten Raum mit anregenden Spiel- und Lernangeboten, und herausfordernden Aufgaben, aus denen die Kinder selbständig und eigenverantwortlich das für sie Passende auswählen können.  Regelmäßig werden diese Materialien auch in Absprache mit den Kindern ausgetauscht, um neue Lernimpulse zu setzen.

Zusätzlich zum Standardspiel- und Lernmaterial steht den Kindern in allen Gruppenräumen und im bunten Raum verschiedenes Montessorimaterial (Dinge des täglichen Lebens), mit hohem Aufforderungscharakter, zur Verfügung. Mit diesem, meist selbsterklärendem Material, können die Kinder selbständig arbeiten und mittels Selbstkontrolle, unabhängig vom Erwachsenen, eigene Fehler erkennen, korrigieren und sich am eigenen Erfolg freuen.

Portfolio

Im Portfolio werden alle Entwicklungsschritte des Kindes in Form von eigenen Arbeiten oder auch Fotos dokumentiert. Jedes Kind hat deshalb sein eigenes Portfolio, das es über die gesamte Kitazeit begleitet. Jeweils nach dem Übergang von der Krippe in den Kiga und vor dem Übergang vom Kiga in die Schule bekommt jedes Kind sein Portfolio mit nach Hause. Während der Kitazeit können die Eltern jederzeit in Rücksprache mit dem Kind und den Fachkräften das Portfolio des eigenen Kindes betrachten.